BIM-Implementierung im Architekturbüro:
Der erfolgreiche Umstieg von 2D-CAD auf BIM
Die Digitalisierung der Baubranche nimmt richtig Fahrt auf. Vielleicht arbeitest du bisher noch mit klassischen 2D-Zeichnungen und fragst dich, wie der Einstieg in BIM eigentlich funktionieren soll. Keine Sorge, du bist nicht allein. In diesem Artikel bekommst du praxisnahe Tipps, wie der Umstieg auf Building Information Modeling gelingen kann ganz ohne Technikfrust und Schritt für Schritt aus dem Büroalltag heraus erklärt.
Warum auf BIM umsteigen?
Die Vorteile von BIM liegen auf der Hand:
Bessere Koordination zwischen den Fachplanern
Weniger Fehler in Planung und Ausführung
Höhere Planungssicherheit und Kostentransparenz
Datenbasierte Entscheidungen über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes
Gerade für Architekturbüros eröffnet BIM die Möglichkeit, effizienter zu arbeiten, die Qualität zu steigern und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Roadmap: Schritt für Schritt von 2D-CAD zu BIM
1. Analyse des Ist-Zustands
Bevor die BIM-Einführung beginnt, sollte der aktuelle Arbeitsablauf im Büro analysiert werden. Welche Software wird genutzt? Wie sehen typische Planungsprozesse aus? Wo liegen die Engpässe?
2. Ziele und Strategie festlegen
Möchten Sie BIM für alle Leistungsphasen einsetzen? Oder zunächst nur für den Entwurf oder die Ausführungsplanung? Klare Ziele helfen bei der Auswahl der richtigen Tools und Schulungsinhalte.
3. Auswahl der passenden Software
Nicht jede BIM-Software passt zu jedem Büro. Archicad, Revit, Vectorworks oder Allplan, je nach Bürogröße, Projekttypen und Arbeitsweise lohnt sich ein Vergleich. Wichtig: Offene Standards wie IFC sollten unterstützt werden.
4. Schulung und Weiterbildung
Der Umstieg von 2D auf BIM ist nicht nur eine technische, sondern auch eine kulturelle Veränderung. Mitarbeitende müssen geschult und aktiv in den Prozess eingebunden werden. Interne Workshops, externe Schulungen und ein:e BIM-Koordinator:innen helfen bei der Umstellung.
5. Pilotprojekte definieren
Am besten startet man mit einem kleineren Projekt, das sich gut für Tests eignet. So können erste Erfahrungen gesammelt und Standards erarbeitet werden, ohne den laufenden Betrieb zu gefährden. Diese Herangehensweise ermöglicht es dem Team, BIM-Workflows in einem überschaubaren Rahmen zu erproben, mögliche Fehlerquellen frühzeitig zu erkennen und Abläufe kontinuierlich zu optimieren. Gleichzeitig lassen sich Schulungsbedarf und technische Anforderungen besser einschätzen, was den späteren erfolgreichen Einsatz bei größeren Projekten erleichtert. Ein kleinerer Pilot kann somit als wertvolles Sprungbrett für die gesamte BIM-Implementierung dienen.
6. BIM-Standards und Workflows entwickeln
Ein gemeinsames Verständnis für Modellstruktur, Benennung, Austauschformate und Prüfprozesse ist entscheidend. BAP (BIM-Abwicklungsplan)schaffen Klarheit und Qualitätssicherung.
Darüber hinaus ist es wichtig, das Level of Geometry (LOG) und das Level of Information (LOI) festzulegen, die im Projekt angeboten und erwartet werden. Auch die Anpassung oder Erstellung einer Vorlage Datei im jeweiligen Modellierungsprogramm spielt eine zentrale Rolle, damit die BIM-Methodik reibungslos funktioniert und alle Beteiligten effizient zusammenarbeiten können.
7. Kontinuierliche Verbesserung
Nach der Einführung ist vor der Optimierung: Regelmäßige Feedbackrunden, Lessons Learned und technische Weiterentwicklungen sorgen dafür, dass BIM langfristig im Büroalltag verankert wird.
Fazit: BIM ist ein Prozess, kein Produkt
Die BIM-Implementierung in einem Architekturbüro ist ein Schritt in Richtung zukunftssichere Planung. Der Wechsel von CAD zu BIM erfordert Mut, eine gute Vorbereitung und vor allem: die Bereitschaft zur Veränderung. Wer diesen Wandel aktiv gestaltet, profitiert langfristig von effizienteren Prozessen, höherer Planungsqualität und zufriedeneren Bauherren.