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Wer macht was im BIM Projekt? BIM Rollen
BIM Manager, Koordinator oder Gesamtkoordinator einfach erklärt
Im BIM Projekt stehen viele Rollen und Aufgaben auf dem Plan aber wer macht eigentlich was Wer ist für welche Aufgaben zuständig und warum ist es so wichtig die Rollen klar zu definieren Wenn du dich das schon mal gefragt hast bist du hier genau richtig In diesem Artikel bekommst du einen verständlichen Überblick über die wichtigsten BIM Rollen und ihre Aufgaben inklusive der Unterschiede zwischen BIM Manager, BIM Koordinator und Gesamtkoordinator
Inhaltsverzeichnis
Warum klare Rollenverteilungen im BIM-Projekt entscheidend sind
Damit BIM im Projekt wirklich funktioniert braucht es ein klares Bekenntnis des Bauherrn. Nur wenn die Ziele und Erwartungen frühzeitig definiert und klar kommuniziert werden können alle Beteiligten ihre Rollen richtig ausfüllen und das Projekt erfolgreich umsetzen.
Ohne eine eindeutige Rollenverteilung kann die Koordination im BIM-Projekt schnell unübersichtlich werden. Wenn Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten nicht klar geregelt sind entstehen häufig Kommunikationsprobleme und Missverständnisse die den Projektfortschritt verzögern. Das kostet nicht nur Zeit und Nerven sondern führt auch zu höheren Kosten und einer ineffizienten Zusammenarbeit.
Klare BIM-Rollen schaffen Transparenz sorgen für strukturierte Arbeitsprozesse und ermöglichen eine gezielte Aufgabenverteilung. Fehler werden frühzeitig erkannt Konflikte minimiert und die Koordination im Projekt wird deutlich verbessert. So arbeitet das gesamte Team effizienter zusammen und trägt nachhaltig zum Projekterfolg bei.
BIM-Rollen laut ISO 19650: Ein kurzer Überblick
Die ISO 19650, der internationale Standard für BIM-Prozesse, definiert zentrale Rollen wie Informationsmanager:in, Koordinator:in und Auftraggeber:in. Diese helfen dabei, den Informationsfluss zu steuern und eine reibungslose Zusammenarbeit zu garantieren. Die genauen Bezeichnungen und Aufgaben können je nach Projekt und Land variieren, das Grundprinzip bleibt aber gleich: Jeder hat seinen klaren Verantwortungsbereich.
BIM-Manager, BIM-Koordinator, Gesamtkoordinator: Wo liegt der Unterschied?
BIM-Manager
Der BIM-Manager ist verantwortlich für die strategische Planung und operative Umsetzung der BIM-Prozesse im Projekt. Er erstellt den BIM Abwicklungsplan (BAP), definiert Standards und Workflows und sorgt für die Schulung des Teams.
Oft wird zwischen strategischem und operativem BIM-Management unterschieden. Während das strategische Management den Bauherrn bei der Definition der Ziele und Anforderungen (AIA) unterstützt, kümmert sich das operative Management um die Umsetzung dieser Anforderungen im Projektalltag etwa über den BAP und die CDE-Strukturen.
Während des Projekts überwacht er die Einhaltung der Vorgaben, kontrolliert die freigegebenen Fachmodelle auf Qualität und Informationsgehalt und verwaltet die BIM-fähige Projektplattform (CDE). Als zentraler Ansprechpartner koordiniert er die digitale Zusammenarbeit und unterstützt den Auftraggeber bei allen BIM-relevanten Themen.
Vor der finalen Übergabe an den Auftraggeber führt er eine umfassende Prüfung der Modelle durch, um sicherzustellen, dass diese den im AIA definierten Anforderungen entsprechen und vollständig sind.
Gesamtkoordinator
Bevor es mit der eigentlichen Planung losgeht braucht es eine klare Abstimmungsphase. In dieser Phase werden Modellierungsrichtlinien Prüfprozesse Austauschformate und Workflows definiert. Hier ist der Gesamtkoordinatorgefragt um gemeinsam mit den Fachplanern die Grundlage für eine reibungslose Zusammenarbeit zu schaffen.
Der BIM-Gesamtkoordinator trägt die Gesamtverantwortung dafür, dass alle Fachmodelle sauber in das Koordinationsmodell integriert werden. Er sorgt dafür, dass alle im BIM-Abwicklungsplan festgelegten Aufgaben und Zuständigkeiten klar sind und auch eingehalten werden.
Er checkt die Fachmodelle einzeln und zusammen auf Kollisionen und inhaltliche Fehler und sorgt dafür, dass die Datenqualität passt und der Datenaustausch reibungslos funktioniert. Dabei hält er engen Kontakt zur Fachplanung, steuert die Kommunikation und holt die Freigaben vom BIM-Management ein.
Außerdem kümmert sich der Gesamtkoordinator um das Issue-Management, lädt zu regelmäßigen Koordinationsmeetings ein und plant die wichtigen Termine rund ums BIM. So läuft die Zusammenarbeit zwischen den Fachdisziplinen effizient und strukturiert, damit am Ende alles passt.
In vielen Projekten ist der BIM-Manager auf Seiten des Auftraggebers dafür verantwortlich, die Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) zu erstellen oder deren Erstellung zu koordinieren. Auf dieser Grundlage wird der BIM-Abwicklungsplan (BAP) in der Regel vom Gesamtkoordinator in Zusammenarbeit mit den Fachplanern ausgearbeitet. Die konkrete Aufgabenverteilung kann jedoch je nach Projektstruktur, Vertragsmodell und Projektphase variieren.
In manchen Projekten übernimmt der Objektplaner auch die Rolle des Gesamtkoordinators. Das kann funktionieren birgt aber auch Zielkonflikte. Viele Bauherren setzen daher bewusst auf eine neutrale Gesamtkoordination um eine objektive Qualitätssicherung zu gewährleisten.
BIM-Koordinator / Fachkoordinator
Der BIM-Koordinator, auch Fachkoordinator genannt, ist innerhalb einer Fachdisziplin (z. B. Architektur, Tragwerksplanung oder TGA) für die technische Umsetzung der BIM-Anforderungen gemäß AIA und BIM-Abwicklungsplan (BAP) verantwortlich. Er strukturiert intern die Modellierungsprozesse, unterstützt sein Team bei allen technischen Fragen und stellt sicher, dass das Fachmodell kollisionsfrei und qualitätsgesichert übergeben werden kann. Dazu gehört auch die Einhaltung der Modellierungsrichtlinien der jeweiligen Disziplin.
Er übernimmt die Kommunikation und Abstimmung innerhalb seiner Disziplin, koordiniert ggf. Teilmodelle einzelner Gewerke und verantwortet die Übergabe eines vorkoordinierten Fachmodells an die BIM-Gesamtkoordination. Außerdem nutzt er BCF-Workflows zur strukturierten Dokumentation und Nachverfolgung von Issues und unterstützt die Gesamtkoordination bei der Weiterentwicklung der modellbasierten Prozesse. Der Import und Export von IFC-Dateien sowie der kontrollierte Datenaustausch mit anderen Fachdisziplinen gehören ebenfalls zu seinen Aufgaben.
Weitere BIM-Rollen in Planung und Ausführung
Neben den Hauptrollen gibt es noch weitere wichtige Funktionen, die für ein erfolgreiches BIM-Projekt unverzichtbar sind.
Modellierer:in / Fachmodellverantwortliche:r
Die Modellierer:innen sind diejenigen, die das BIM-Modell erstellen. Sie arbeiten meist fachlich spezialisiert, zum Beispiel als Architekt:innen, Ingenieur:innen oder TGA-Planer:innen und sorgen dafür, dass das Modell den Anforderungen entspricht.
Informationsmanager:in / CDE-Manager:in
Informationsmanager:innen kümmern sich um die Verwaltung und Qualitätssicherung der Projektdaten. Sie betreiben die gemeinsame Datenumgebung (CDE), koordinieren den Datenaustausch und stellen sicher, dass alle Beteiligten die richtigen Daten zur richtigen Zeit bekommen.
Auftraggeber
Der Auftraggeber oder Bauherr definiert die BIM-Ziele, stellt Ressourcen bereit und trifft übergeordnete Entscheidungen
BIM Rollen, Titel oder Funktionen? Was oft verwechselt wird
In der BIM-Welt ist es nicht immer einfach, Rollen, Titel und Funktionen auseinanderzuhalten. Ein BIM-Manager ist nicht automatisch Koordinator und umgekehrt. Manchmal tragen Personen sogar mehrere Hüte, besonders in kleineren Teams. Entscheidend ist, dass die Aufgaben klar verteilt sind, damit nichts untergeht und Verantwortungen nicht doppelt belegt werden.
Was gehört in den BIM-Abwicklungsplan (BAP)? Rollen transparent definieren
Der BIM-Abwicklungsplan ist das zentrale Dokument, in dem alle BIM-Prozesse, Ziele und Verantwortlichkeiten festgehalten werden. Hier sollte genau definiert sein, wer welche Rolle im Projekt übernimmt, welche Aufgaben damit verbunden sind und wie die Zusammenarbeit funktioniert. Ein klarer BAP verhindert Missverständnisse und sorgt für reibungslose Abläufe.
Vor dem Start der Planung kann ein gemeinsamer Testlauf mit Teilmodellen und einem definierten Prüfprozess sinnvoll sein. So lassen sich potenzielle Probleme frühzeitig erkennen – sei es bei der Modellstruktur, dem Austauschformat(zum Beispiel IFC) oder der Nutzung der CDE.
FAQ zu BIM Rollen
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Fazit: Klare Rollen, erfolgreicheres BIM
Wer im BIM-Projekt genau weiß, was er macht, arbeitet einfach besser zusammen. Mit klaren Rollen läuft der Informationsaustausch reibungsloser, es gibt weniger Missverständnisse und die Ziele werden schneller erreicht.
Ob BIM-Manager, Koordinator oder Gesamtkoordinator: Jede Rolle hat ihren Platz und trägt zum Projekterfolg bei. Du willst wissen, wie das in der Praxis aussieht? Dann schau dir auch unsere Artikel zu BIM-Anwendungsfällen und zur Schlitz- und Durchbruchsplanung an.